Die Geschichte der VAG
Die Region Nürnberg schreibt Verkehrshistorie
Gehen Sie mit uns auf Zeitreise. Denn in fast 150 Jahren, die wir Nürnberg bewegen, hat die Stadt uns und wir die Stadt oft beeinflusst. So ist die Geschichte der VAG gleichzeitig eine Geschichte Nürnbergs – mit allen bahnbrechenden Neuerungen, Erfindungen und schicksalhaften Stunden.
Reisen Sie mit uns in die Vergangenheit!
Die VAG von 1881 bis heute
Die erste Pferdebahn Nürnbergs fährt vom Centralbahnhof (heute Hauptbahnhof) zur Gostenhofer Hauptstraße. Den ersten Wagen lenkt Heinrich Alfes, der Eigner der Pferdebahn, persönlich.
Anfang des Jahres wird die erste Straßenbahnlinie probeweise auf elektrischen Betrieb umgestellt.
Am 20. Juli sind alle Pferdebahnstrecken auf den elektrischen Betrieb umgestellt. Allerdings hatte „die Elektrische“, bedingt durch den Einsatz dieser neuen Technologie, in den ersten Jahren mit einigen Problemen zu kämpfen.
Die private Nürnberg-Fürther Straßenbahngesellschaft wird von der Stadt Nürnberg übernommen. Der kommunale Verkehrsbetrieb in Nürnberg ist geboren.
Der erste Weltkrieg schränkt auch den Straßenbahnverkehr in Nürnberg erheblich ein. Die männlichen Mitarbeiter werden zum Kriegsdienst eingezogen. Wo es geht, übernehmen Frauen ihre Arbeit.
Während des ersten Weltkrieges wird das Kleingeld knapp. Als Wechselgeld für die Schaffner werden so genannte „Fahrmarken“ geprägt. Die „Straßenbahn-Zwanzgerla“ werden mit 45 Motiven rasch beliebt und sind Sammel- und Erinnerungsstücke.
Weil nicht mehr rentabel, wird die Ludwigseisenbahn nach Fürth eingestellt und der Gleiskörper an die „Nürnberg-Fürther Straßenbahn-Gesellschaft“ verpachtet.
In den dünn besiedelten und neu eingemeindeten ländlichen Vororten Eibach, Reichelsdorf und Mühlhof wird die erste Kraftwagenlinie in Betrieb genommen.
Ende des Jahres ist der Ausbau des Omnibusnetzes abgeschlossen. Der Wagenpark besteht aus 60 Bussen und 25 Anhängern.
Die Weltwirtschaftskrise beendet den Höhenflug des öffentlichen Nahverkehrs. Vorübergehend werden mehrere Linien eingestellt.
Während des zweiten Weltkriegs ist die Straßenbahn zeitweise das einzig funktionierende Verkehrsmittel. Auch Güter wie z. B. Bier werden transportiert. Später kommen auch Milch- und Gemüsezüge dazu. Wie schon im ersten Weltkrieg übernehmen die Frauen den Platz der fehlenden Männer.
Das Ergebnis des Krieges für die Nürnberger Verkehrsbetriebe: Über 95 Prozent der Fahrleitungen und alle Betriebshöfe sind zerstört. Es ist nur noch ein minimaler Fahrbetrieb möglich.
Nur langsam erholt sich die Stadt vom Krieg. Schutt und Asche verschwinden allmählich – auch hier wieder mit Hilfe der Straßenbahn. Am 15. November geht der erste elektrische Oberleitungsbus (Obus) auf die Strecke Schweinau – Eibach – Reichelsdorf – Mühlhof.
Der Wiederaufbau des Straßenbahnnetzes ist weitergehend abgeschlossen.
Aus den Städtischen Werken Nürnberg gehen die selbstständigen Unternehmen VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft und EWAG Energie- und Wasserversorgung hervor.
Erstmals fahren Gelenkomnibusse durch die Stadt. Diese bieten ausreichend Platz für 130 Fahrgäste.
Ende des Jahres wird der Oberleitungsbus-Verkehr (Obus) in Nürnberg wieder eingestellt.
Der Bau einer Unterpflasterstraßenbahn wird vom Stadtrat beschlossen. Die Gleisführung in den Tunnelstrecken soll kreuzungsfrei bleiben, damit später der Betrieb für eine U-Bahn umgerüstet werden kann.
Die Pläne für den Bau einer Unterpflasterstraßenbahn werden vom Nürnberger Stadtrat verworfen und der Bau einer klassischen U-Bahn beschlossen.
Die Straßenbahnen werden mit Funk ausgerüstet. Es besteht nun eine ständige Verbindung mit der Leitstelle. Die Bauarbeiten für die erste U-Bahn-Linie beginnen in der Bauernfeindstraße.
Allmählich werden die Schaffner von den Straßenbahnen abgezogen. Fahrscheine verkauft nun der Fahrer.
Am 1.3.1972 nimmt die U1 den Betrieb zwischen Langwasser Süd und Bauernfeindstraße auf. Mehr als 22.000 Menschen testen bei kostenlosen Probefahrten dieses Verkehrsmittel.
Die VAG erprobt in Deutschland erstmals die Drehstromtechnik in Schienenfahrzeugen.
Die U1 erreicht die Altstadt mit den U-Bahnhöfen Hauptbahnhof, Lorenzkirche und Weißer Turm am 28.1.1978. Die Entlastung vom Autoverkehr ermöglicht nach und nach die Verwirklichung einer der größten Fußgängerzonen Europas.
Die Bauarbeiten für eine zweite U-Bahn-Linie (U2-Südast) beginnen zwischen Rochusfriedhof und Plärrer.
Mit Eröffnung des U-Bahnhofs Plärrer wird der Straßenbahnbetrieb durch die Nürnberger Altstadt (23.9.1980) ganz eingestellt.
Nach 15 Jahren Bauzeit ist die erste U-Bahn-Linie mit knapp 14 Kilometern Länge und 21 Stationen auf Nürnberger Gebiet fertig gestellt.
Am 7.12.1985, 150 Jahre nach der ersten Fahrt der Ludwigseisenbahn, erreicht die U-Bahn-Linie 1 auf den Spuren des legendären „Adler“, der ersten deutschen Eisenbahn, den Fürther Hauptbahnhof. Fürth ist somit die kleinste Stadt mit einer U-Bahn. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums des Schienenverkehrs zwischen Nürnberg und Fürth entschließt sich die VAG zusammen mit dem Verein „Freunde der Nürnberg Fürther Straßenbahn“ im ehemaligen Betriebshof St. Peter das Historische Straßenbahndepot einzurichten.
Unter aktiver Beteiligung der VAG wird nach langer Vorarbeit der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) gegründet. Er ist heute einer der erfolgreichsten in Deutschland.
Der erste Prototyp eines Erdgasbusses der Firma MAN wird in Nürnberg getestet.
Der Stadtrat bekennt sich in einer Grundsatzentscheidung zur Straßenbahn in Nürnberg. Investitionen in neue Straßenbahnen werden möglich. Auch wird die Entscheidung für eine U3 von Gebersdorf über Plärrer, Hauptbahnhof zum Nordwestring getroffen.
Die erste Straßenbahn mit 100 Prozent Niederflurtechnik wird an die VAG ausgeliefert. 14 dieser dreiteiligen Bahnen mit 59 Sitz- und 98 Stehplätzen werden nach und nach in Nürnberg eingesetzt.
Es werden die ersten Erdgasbusse sowie die größte deutsche Erdgas-Schnellbetankungsanlage in Betrieb genommen. Bereits 1998 verfügt die VAG mit 41 Fahrzeugen über die größte Erdgasbusflotte Deutschlands.
Seit dem 31. Januar sind sie unterwegs: die NightLiner. Für Nachtschwärmer werden an Wochenenden Fahrten von 1 Uhr bis 4 Uhr angeboten.
Die U2 erreicht ihren nördlichen Endpunkt „Flughafen“. In nur zwölf Minuten gelangt man jetzt vom Hauptbahnhof Nürnberg zum Airport. Zwei dieselelektrische Busse nehmen den Probebetrieb auf.
Ab Oktober wird mehrere Monate lang ein mit Wasserstoff betriebener Niederflurbus im Fahrgastbetrieb in Nürnberg, Fürth und Erlangen getestet. Dieses Fahrzeug ist vollkommen emissionsfrei, extrem leise und bietet vibrationsfreien Fahrkomfort. Ziel des Herstellers war es, Erfahrungen im Betrieb zu sammeln.
Im Mai erfolgt der erste Spatenstich für die Schwerpunktwerkstatt und den Straßenbahnbetriebshof Heinrich-Alfes-Straße in der Katzwanger Straße.
Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten für die U3, die erste vollautomatisierte U-Bahn-Linie Deutschlands in der Nordstadt. Sie zweigt am Rathenauplatz in Richtung Klinikum Nord und an der Rothenburger Straße in Richtung Gebersdorf von der U2 ab. Nach nur zweijähriger Bauzeit wird am 7. Juli der neue Straßenbahnbetriebshof „Heinrich-Alfes-Straße“ eingeweiht.
Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit wird die erste automatische U-Bahn-Linie Deutschlands in Nürnberg eingeweiht. Mit der automatischen U-Bahn-Linie U3 werden die neuen U-Bahnhöfe Gustav-Adolf-Straße, Sündersbühl und Maxfeld in Betrieb genommen.
Das weltweit neue an dieser U-Bahn ist, dass eine bereits existierende Linie auf vollautomatischen Betrieb umgestellt wird und damit die automatische Linie U3 und die konventionelle Linie U2 den Streckenabschnitt Rothenburger Straße – Rathenauplatz für etwa drei Jahre in einem so genannten Mischbetrieb gemeinsam nutzen.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember werden zwei Erweiterungsstrecken im Schienennetz in Betrieb genommen: Im Süden geht die Straßenbahn-Neubaustrecke nördliche Pillenreuther Straße ans Netz. Im Norden wird die U-Bahn-Linie U3 um zwei U-Bahnhöfe verlängert und erhält damit einen neuen vorläufigen Endpunkt. Die neuen Bahnhöfe sind Kaulbachplatz und Friedrich-Ebert-Platz, ein neuer zentraler Verkehrsknotenpunkt.
Die VAG wird noch grüner: Mit dem Einsatz von Ökostrom und Bioerdgas wird die ohnehin schon sehr gute Klima- und Umweltbilanz der Busse und Bahnen weiter verbessert. Die Nürnberger U-Bahn wird 40 Jahre alt. U-Bahn in Nürnberg, das heißt 2012: drei Linien, 46 Bahnhöfe, insgesamt fast 40 Kilometer und ca. 400.000 Fahrgäste am Tag.
In einer großen Austauschaktion werden im U-Bahn-Bereich alle Tastenautomaten durch Fahrkartenautomaten mit TouchScreen ersetzt. Damit können Fahrgäste nun an allen der rund 180 Automaten in Nürnberg per Fingertipp und wenn gewünscht bargeldlos Fahrkarten erwerben.
Im Rahmen des Projekts „Revitalisierung der Nürnberger U-Bahnhöfe“ wird der U-Bahnhof Scharfreiterring optisch aufgewertet. Zugleich werden Verbesserungen im Bereich der Fahrgastinformation, des subjektiven Sicherheitsgefühls aber auch der Barrierefreiheit realisiert werden. Die gesammelten Erfahrungen sind Ausgangspunkt für anhaltende Bemühungen, weitere, inzwischen z. T. über 40 Jahre alte Bahnhöfe auf Basis eines definierten Ausstattungsstandards ebenfalls aufzuwerten.
Zum Fahrplanwechsel wird die 2,5 Kilometer lange Straßenbahn-Neubaustrecke Thon – Am Wegfeld eröffnet. Die damit in Betrieb genommene neue Straßenbahnendhaltestelle Am Wegfeld ist eine neuer Umsteigepunkt und bietet neben den Haltepunkten für Straßenbahn und Bus, Park&Ride-Plätze für PKW, Taxistellplätze, Fahrrad- und Motorradstellplätze sowie einen T-Store.
Im Zuge dieser Neueröffnung wird nicht nur die Straßenbahnlinie 4 verlängert, es wird auch rund ein Drittel des Busnetzes neu ausgerichtet und auf die Straßenbahn abgestimmt. Zudem erhalten die Fahrgäste aus dem Nürnberger Norden sowie aus Erlangen mit der Linie 30 eine direkte Anbindung an den Nürnberger Flughafen.
Im Mai wird ein neuer Streckenabschnitt der U-Bahn-Linie U3 eröffnet. Damit gehen zwei neue U-Bahnhöfe – Klinikum Nord und Nordwestring – in Betrieb und die U3 erhält im Nordwesten ihren Endpunkt.
Im Februar 2018, über 120 Jahre nach der Elektrifizierung der Straßenbahn, beginnt nun die schrittweise Umstellung unserer Busflotte auf den elektrischen Betrieb. Ziel ist es, bis Mitte der 2030er-Jahre alle Busse elektrisch anzutreiben. Wie bei U-Bahn und Straßenbahn kommt hier zu 100 Prozent Ökostrom zum Einsatz. Das Busfahren wird dadurch noch umweltfreundlicher und aufgrund der leiseren Busse angenehmer.
Aus drei mach vier: Seit 2019 bieten wir neben Bus, U-Bahn und Straßenbahn mit dem VAG_Rad noch ein viertes Fortbewegungsmittel an. Mit den modernen Rädern kann man die Stadt unabhängig von Fahrplan und Linienverlauf auf eigene Faust erkunden oder die letzte Meile zwischen Haltestelle und Zielort schnell und emissionslos zurücklegen.
Mit der Inbetriebnahme der neuen G1-Züge macht die Nürnberger U-Bahn einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Die Wagen, deren Komponenten zum Teil hier in Nürnberg gefertigt wurden, bieten Platz für deutlich mehr Passagiere, sind voll und ganz barrierefrei und klimatisiert.
Unsere Busflotte soll nach und nach elektrifiziert werden. Mit der Inbetriebnahme des eBus-Ports auf dem Betriebsgelände Schweinau ist für die nötige Infrastruktur gesorgt. Der eBus-Port bietet Platz und Ladekapazitäten für insgesamt 39 eBusse. Zudem ist das Dach ganz im Sinne der grünen Mobilität mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet.
Die Nürnberger U-Bahn feiert 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass findet nicht nur ein Fest in der U-Bahn-Werkstatt statt, es ist auch ein speziell hergerichteter DT1 als Jubiläumszug unterwegs. Im Bereich der Straßenbahn geht mit dem Avenio die erste Bahn einer neuen Fahrzeuggeneration in den Betrieb.
Der Busbetrieb in Nürnberg feiert 100-jähriges Jubiläum. Am 15. Januar 1923 startete die erste Kraftwagenline von Schweinau über Eibach und Reichelsdorf bis nach Mühlhof. Dies feiern wir mit einem großen Fest im eBus-Port an unserem Standort Schweinau.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember gehen mit den Linien 10 und 11 zwei neue Straßenbahnlinien in Betrieb, die nicht nur für eine Taktverdichtung, sondern auch für neue Direktverbindungen innerhalb Nürnbergs sorgen.