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Bayerischer Staatspreis für Transport und Logistik für die eBus-Strategie der VAG
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg am Donnerstag, 6. Februar 2025 einen von fünf Bayerischen Staatspreisen für Transport und Logistik verliehen. Die VAG erhält den Preis für ihre umfassende und konsequente eBus-Strategie, namentlich das Projekt „eBus to Grid“. Der Preis wurde erstmals vergeben. Bewerben konnten sich Unternehmen der Transport- und Logistikbranche, also Unternehmen, die im Personen- und Güterverkehr tätig sind.
Den Preis nahm der Sprecher des Vorstandes der VAG, Tim Dahlmann-Resing, entgegen. „Wir freuen uns riesig über diese besondere Auszeichnung. Der Staatspreis bestätigt unser konsequentes Engagement für den Klimaschutz. Zudem sind eBusse deutlich leiser unterwegs und senken die Lärmemissionen im Stadtverkehr.“
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Über 400.000 Menschen in Bayern arbeiten im Bereich Transport und Logistik. Dazu gehören auch Zugbegleiter, Bus- und Bahnfahrer und alle, ohne die kein öffentlicher Personenverkehr möglich wäre. Mir ist es wichtig, diese Leistungen mit dem neuen Staatspreis zu würdigen. Die VAG Nürnberg hat ihn verdient! Mit dem Projekt ‚eBus to Grid‘ hat sie einen herausragenden Beitrag zur Elektromobilität geleistet. Der mutige Schritt, den gesamten Busfuhrpark auf batterieelektrische Busse umzustellen, ist ein Beispiel für zukunftsorientiertes Handeln!“
Dekarbonisierung als Unternehmensziel
Die VAG hat bereits in den Jahren 2016/2017 die jetzt ausgezeichnete eBus-Strategie entwickelt. „Wir waren mit der Entscheidung mutig und vor allem vorausschauend und wir verfolgen seitdem unser Ziel konsequent. Wir wollen die gesamten Leistungen der VAG bis Anfang der 2030er-Jahre dekarbonisieren. Einen ersten Schritt sind wir bereits 2012 gegangen: Wir haben bei der VAG unseren gesamten Strombezug auf Ökostrom umgestellt, für unsere Straßen- und U-Bahnen, genauso wie für die Werkstätten und die Verwaltung. Pro Jahr verbraucht die VAG ohne die eBusse immerhin 90 GWh Strom, den wir ohne jeglichen CO2-Fußabdruck regenerativ beziehen. Da war es tatsächlich konsequent, auch für den Busbetrieb die Transformation zur eMobilität einzuleiten.“
Die eBus-Strategie der VAG
Bausteine der eBus-Strategie der VAG sind zum einen die Fahrzeuge und zudem der Betriebshof, das Lademanagement und der Bezug von Ökostrom.
Im Jahr 2018 nahm die VAG einen ersten eBus in Betrieb, um diesen im Alltag auf Herz und Nieren zu testen. Insbesondere die Reichweite stand hier im Fokus. 2020 folgten weitere sechs Fahrzeuge. Inzwischen ist fast die Hälfte der VAG-Busflotte mit einem eAntrieb ausgestattet. Bis Ende 2026 wird die VAG bereits gut 70 Prozent der Busflotte, 144 von etwa 200 Fahrzeugen, auf den klima- und umweltfreundlichen Elektroantrieb umgestellt haben.
Bestandteil der eBus-Strategie ist auch der Aus- und Umbau des Betriebshofes Schweinau, wo die Busse der VAG seit den 1920er-Jahren ihr Depot haben. Nachdem zunächst einzelne Ladegeräte zur Versorgung der ersten eBusse installiert worden waren, baute die VAG auf einer Freifläche im Betriebshof einen offenen eBus-Port für 39 eBusse. Dieser ging im Jahr 2021 in Betrieb. Es folgte die Modernisierung der bestehenden Abstellhalle aus den 1980er Jahren, die inzwischen fast abgeschlossen ist. „Wir haben uns bewusst für unseren Standort in Schweinau entschieden. Er liegt ausgesprochen verkehrsgünstig am Rand der Innenstadt. Entscheidend war aber, dass wir hier das neue Technologiezeitalter unseres Busbetriebes mit einem vergleichsweise geringen zeitlichen und vor allem finanziellen Aufwand realisieren konnten und noch können. Die Depotladestrategie ermöglicht es, die Busse größtenteils dann zu laden, wenn die Last in den Stromnetzen besonders gering ist. Das ist netzdienlich und führt gleichzeitig zu besonders geringen Bezugskosten für den Fahrstrom. Dabei haben wir über einen Bezugsvertrag mit der N-ERGIE sichergestellt, dass die Strommenge, die wir für unseren Busbetrieb verbrauchen, als regionaler Ökostrom ins Netz eingespeist wird“, erläutert Dahlmann-Resing.
Dank für Förderung an Bund und Freistaat
Und mit Blick auf den dennoch erforderlichen finanziellen Aufwand betont der VAG-Vorstandssprecher, dass die Transformation des Busbetriebes nur möglich ist, weil der Bund sowie der Freistaat sowohl die baulichen Maßnahmen wie auch die Beschaffung der Fahrzeuge und Ladetechnik entsprechend gefördert haben. „Wir haben von verschiedenen Förderprogrammen des Bundes und des Freistaates Bayern profitiert. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Weder wir noch unser Eigentümer und Auftraggeber, die Stadt Nürnberg, könnten diese Investitionen aus eigener Kraft stemmen. Das gilt auch für alle Busunternehmen in Bayern und in Deutschland. Wir brauchen für Innovationsschübe und die Modernisierung unserer Infrastruktur staatliche Förderprogramme. Wir hoffen sehr darauf, dass die Förderung wieder aufgenommen wird. Aktuell gibt es auf Bundesebene keine entsprechenden Programme, was für uns Verkehrsunternehmen, aber auch für die Industrie, die vorangeht, ein Problem ist.“
Ganzheitliches Konzept für den eBus-Betrieb
Die VAG hat mit der Entscheidung, den Busbetrieb auf eMobilität umzustellen, ein ganzheitliches Konzept entwickelt. In diesem Zuge werden beispielsweise die vorhandenen neuen Dachflächen zur Produktion von Photovoltaikstrom genutzt, der für die Werkstätten sowie für das Laden der Fahrzeuge gleich vor Ort genutzt wird. Die Dachflächen sind zudem begrünt und können Regenwasser aufnehmen. Weitere Bausteine im Gesamtkonzept sind u.a. Maßnahmen zur Energieeffizienz wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Temperaturabsenkung in Gebäuden und Fahrzeugen, die bereits bewährte Schulung der Mitarbeiter*innen im Fahrdienst im effizienten Fahren und eine weitere Optimierung der Abläufe und Prozesse im Betriebshof und den Werkstätten gerade mit Blick auf den Einsatz von eBussen.
Tolle Teamleistung
Der VAG-Vorstand betonte anlässlich der Auszeichnung mit dem Bayerischen Staatspreis für Transport und Logistik, wie wichtig engagierte und hervorragende Mitarbeitende sind. „Ohne unser wirklich hervorragendes Projektteam, das sehr überschaubar war, ohne ein engagiertes Team in der Werkstatt und im Betriebshof, ohne die Fahrdienstmitarbeitenden, die sich auf die neue Technologie einlassen, wäre die Transformation nicht leistbar und nicht so smart umzusetzen. Mit Michael Sievers, der bis zu seinem Start in den Ruhestand zum 31. Januar 2025 unseren Geschäftsbereich Werkstatt Bus geleitet hat, und mit Andreas Laumen, der als junger Nachwuchsingenieur die Projektleitung eMobilität übernommen hat und jetzt Chef des Geschäftsbereiches Werkstatt Bus ist, hatten und haben wir zwei überzeugte Innovationstreiber. Es braucht solche Teams und Menschen, um Entwicklungen mutig voranzubringen.“
Mehrfach ausgezeichnetes Engagement
Mit dem Bayerischen Staatspreis für Transport und Logistik hat die VAG eine weitere Auszeichnung gewinnen können. Im Mai 2021 hat die VAG für ihr ganzheitliches eBus-Konzept den ZfK-Nachhaltigkeitsaward in Gold in der Kategorie ÖPNV erhalten. Der Preis wurde von der Zeitschrift für kommunale Wirtschaft in verschiedenen Kategorien vergeben. Und 2022 erhielt Andreas Laumen den Theodor von Cramer-Klett-Preis für exzellente Nachwuchsingenieure für das Projekt „eBus to Grid“, das insbesondere das Energiemanagement im eBus-Betrieb im Fokus hat.
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