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Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: Potenziale der eMobilität im Busbetrieb nutzen – Besuch im Busbetriebshof der VAG

Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, hat die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg diese Woche besucht. Im Fokus: der Umstieg auf eMobilität und damit eBusse im Busbetrieb. 

Bernreiter zeigte sich erfreut, wie wohlüberlegt und konsequent die VAG den Weg der Verkehrswende geht. Die VAG hat 2018 den ersten eBus in Betrieb genommen und inzwischen 92 von rund 210 Bussen mit elektrischem Antrieb im Einsatz – Solo- wie Gelenkbusse. Weitere 52 eBusse folgen in diesem und im nächsten Jahr. Parallel zur wachsenden eBusflotte baut die VAG ihren Busbetriebshof im Nürnberger Stadtteil Schweinau aus und um, um hier die eBusse laden, warten und instandhalten zu können. 

Der Freistaat Bayern unterstützt den Umstieg auf die klima- und umweltschonende Antriebstechnologie mit Zuschüssen. 8,3 Millionen Euro hat die VAG seit 2020 vom Freistaat für die Beschaffung neuer eBusse erhalten, die noch immer mehr als das Doppelte eines vergleichbaren Diesel- oder Erdgasbusses kosten. Die VAG hat für die Beschaffung in 2024 beim Freistaat Bayern Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GVFG bereits für weitere 31 Elektrobusse beantragt. Weitere Zuschüsse hat sie für den Bau des eBus-Ports und für den Aus- und Umbau der bestehenden Abstellhalle bekommen.

ÖPNV aktiver Partner der Mobilitätswende

Bayerns Staatsminister für Verkehr, Christian Bernreiter: „Angesichts der Herausforderungen bei den Themen Verkehr, Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit ist es wichtig und lobenswert, wenn gerade auch städtische Verkehrsunternehmen mit gutem Beispiel vorangehen. Der ÖPNV ist zwar per se schon im grünen Bereich, aber es ist gut und dringend erforderlich, dass weitere Potenziale gehoben werden. Im städtischen Busbetrieb ist der Umstieg für alle ein Gewinn: Die eBusse verursachen keine Emissionen und keinen CO2-Ausstoß, da idealerweise mit Ökostrom geladen, und sie sind erheblich leiser. Wir unterstützen von Seiten der Staatsregierung gerne die Transformation, zumal, wenn wir sehen, dass die Fördermittel so gut angelegt sind, wie hier in Nürnberg. Insgesamt haben wir als Freistaat den ePort mit 1,4 Millionen Euro gefördert. Das ist gut angelegtes Geld und bringt nicht nur den Fahrgästen etwas, sondern auch der Umwelt.“ 

Der Vorstandssprecher der VAG, Tim Dahlmann-Resing, freute sich über das Interesse des Staatsministers und den Austausch. „Für uns ist es wichtig, dass die politisch Verantwortlichen Verständnis für unsere Themen und Anforderungen haben. Wir sind im Interesse der Allgemeinheit aktiv und wollen mit guten Angeboten mehr Kund*innen gewinnen. Wir ziehen hier mit dem Freistaat an einem Strang, der die Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 anstrebt. Dem öffentlichen Personennahverkehr wie dem Schienenpersonennahverkehr kommt hierbei eine tragende Rolle als Problemlöser zu.“ Der VAG-Vorstand ergänzt: „Um die Leistung zu bringen, sind umfangreiche Investitionen in die Bus- und Bahnsysteme notwendig. Dabei ist für uns die größte Herausforderung die Finanzierung des ÖPNV-Ausbaus und der Umstieg auf neue Technologien. Auch unser Anteilseigner, die Stadt Nürnberg, hat nur begrenzte finanzielle Mittel, weshalb wir trotz klammer öffentlicher Kassen weiterhin finanzielle Co-Finanzierung brauchen.“ 

Besteuerung des Strombezugs erhöht die Kosten des ÖPNV

Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing nutzte die Gelegenheit, den bayerischen Verkehrsminister auf die Änderung der Besteuerung der Strompreise seit 1. Januar 2024 anzusprechen, die auch die eBusse der VAG trifft: „Gemeinsam mit allen Verkehrsunternehmen der Branche hoffen wir auf eine Entlastung bei den Energiepreisen – hier insbesondere bei der Besteuerung. Seit 1. Januar 2024 zahlen wir Verkehrsunternehmen deutlich höhere Stromsteuersätze als das gesamte produzierende Gewerbe. So zahlt die VAG grundsätzlich für ihren Strombezug den regulären Steuersatz von 20,50 Euro pro Megawattstunde. Dieser ist für die Schienenfahrzeuge sowie die eBusse auf 11,42 Euro pro Megawattstunde reduziert. Da der Nachweis beim Ladestrom für Elektrobusse noch nicht definiert ist, erhält die VAG für diese aber weniger als die Hälfte der Reduktion der Stromsteuer, was rund 16 Euro pro Megawattstunde bedeutet. Für das gesamte produzierende Gewerbe hingegen beträgt die Stromsteuerentlastung 20 Euro, es sind also nur noch 50 Cent pro Megawattstunde zu bezahlen, was in dem Fall eine fast vollständige Befreiung von der Steuer bedeutet.“ Dahlmann-Resing bat Staatsminister Bernreiter, dass sich die bayerische Staatsregierung gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen beim Bund dafür einsetzt, dass die Verkehrsunternehmen mit dem produzierenden Gewerbe gleichbehandelt und mit Blick auf die Daseinsvorsorge entlastet werden. 
 
Konsequenter Umstieg auf eBusse

2018 nahm die VAG ihren ersten eBus in Betrieb, um zu sehen, ob die Fahrzeuge im Busbetrieb auch die Leistung bringen, die es tagtäglich braucht, um die Fahrgäste ans Ziel zu bringen. Bereits 2019 wurden neue eBusse bestellt und die Entscheidung getroffen, bis Anfang der 2030er Jahre den gesamten Busbetrieb auf eMobilität umzustellen.

Unter drei Aspekten ist die Entscheidung dabei auch besonders nachhaltig: 

  • Der bisherige Busbetriebshof Schweinau wird ertüchtigt. Auch um beispielsweise die sogenannte graue Energie in der Bausubstanz zu erhalten. Beispiel dafür ist die weitere Nutzung der großen Abstellhalle für künftig rund 171 eBusse.
  • Die Gas- und Dieselbusse im Bestand sollen jeweils die übliche Nutzungsdauer im Einsatz bleiben und erst zu diesem Ende ihrer Lebensdauer bei der VAG außer Betrieb gehen.
  • Für die eBusse beschafft die VAG regionalen Ökostrom. Aktuell aus einer Photovoltaikanlage der N-ERGIE. Gleichzeitig nutzt die VAG eigene Dachflächen, beispielsweise am eBus-Port oder auf der Abstellhalle und dem neuen Vordach, für die Produktion von Ökostrom. Dieser wird unter anderem auch vor Ort für die Werkstatt bzw. zum Laden verwendet.
     

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