Neun weitere VAG-Busse für Charkiw

Die Stadt Nürnberg und die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg leisten Nürnbergs ukrainischer Partnerstadt Charkiw erneut Hilfe im Alltag. Nachdem im März schon einmal drei ausgemusterte Busse von der Stadt Nürnberg jeweils für einen Euro erworben worden sind, waren es nun neun. Diese schenkt die Stadt wiederum dem Verkehrsbetrieb der Stadt Charkiw.

Die Lage in Charkiw ist auch im zweiten Kriegsjahr angespannt. Es fehlt an vielem. Und eben auch an Fahrzeugen für den Verkehrsbetrieb. Nürnbergs Oberbürgermeister Markus König: „Mit den ausrangierten Bussen ermöglichen wir in unserer ukrainischen Partnerstadt Charkiw, dass die Menschen sich fortbewegen können. Jeder funktionsfähige Bus bedeutet Mobilität. Nürnbergs Hilfe für unsere Freunde in Charkiw kommt an und hilft den Menschen gerade im Alltag sehr konkret. Es ist nicht wahrscheinlich, dass sich die Situation ändert, auch wenn wir es uns noch so wünschen. Charkiw ist in jedem Fall auf unsere Freundschaft und Hilfe angewiesen.“

Die Busse für Charkiw
Die VAG hat im Juli sechs Diesel-Solobusse, Baujahre 2008/2009, und drei Gas-Gelenkbusse, Baujahr 2007, ausgemustert, die jeweils bereits zwischen 830.000 und fast 1.000.000 Kilometern zurückgelegt haben.

Der Sprecher des Vorstandes der VAG, Tim Dahlmann-Resing, ist überzeugt vom Nutzen: „Wir sind uns sicher, dass die Busse, auch, wenn wir sie ausgemustert haben, in Charkiw noch gute Dienste tun werden. Die ersten drei Busse laufen täglich und haben bisher wenig Probleme bereitet. Der Verkehrsbetrieb in Charkiw ist sehr zufrieden, wie wir aus Rückmeldungen wissen. An einen Kauf von neuen Fahrzeugen ist nicht zu denken, da fehlen die finanziellen Mittel.“

Situation in Nürnbergs Partnerstadt
Charkiw hat einen sehr großen Teil der Busflotte durch den Krieg verloren. Silvie Preußer vom Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg hat auch dieses Mal die roten Nummernschilder besorgt und alles Formale erledigt. Nach ihren Informationen ist die Situation in Charkiw unverändert. „Man freut sich über die vielen Busse. Es war klar, dass es unterwegs schwierig werden würde, die Gasbusse zu betanken. Deshalb wurden sie schließlich nach Charkiw abgeschleppt, wo es eine Gasstation gibt. Sie können also in Betrieb genommen und im Alltag mit Gas betankt werden.“

Einsatz für ihr Land und ihre Stadt
Für die Fahrer aus Charkiw ist der Tripp nach Deutschland anstrengend. Gerade angekommen, geht es mit den Bussen zurück in die Ukraine. Nie wissen sie, was sie unterwegs erwartet, wie lange sie an der Grenze stehen, ob sie gut in Charkiw ankommen. Und dennoch sind sie entschlossen, den öffentlichen Personennahverkehr in ihrer Stadt am Laufen zu halten und nehmen deshalb die nicht ungefährliche und strapaziöse Reise auf sich.