Solides Ergebnis trotz hoher Investitionen in Modernisierung und Anschaffung neuer Fahrzeuge
Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft baut das Verkehrsangebot in Nürnberg weiter aus. „Aufgrund der in den nächsten Jahren zu erwartenden Fahrgastzuwächse sind Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur dringend erforderlich“, so Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der VAG, bei der Vorstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2018.
Insgesamt entwickelte sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens besser als erwartet. Die Verkehrserlöse erhöhten sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 153,5 Millionen Euro. Die Investitionen betrugen 33,6 Millionen Euro (Vorjahr: 27 Millionen Euro). Der Zuschussbedarf verringerte sich auf 69,7 Millionen Euro (Vorjahr: 69,8 Millionen Euro). „Busse und Bahnen bilden mehr denn je die Basis einer umweltverträglichen Mobilität in Nürnberg“, bilanzierte Josef Hasler. Mit durchschnittlich 228 Fahrten pro Person und damit neun Fahrten mehr als im Vorjahr ist die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Jahr 2018 erneut gestiegen. Die absolute Zahl der Fahrgäste liegt mit 152 Millionen auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
Beschaffung und Modernisierung
Nach rund 40 Dienstjahren ersetzt die VAG alle 42 U-Bahn-Züge der Baureihe DT1 durch vierteilige Gliederzüge, die auf der U1 zum Einsatz kommen werden. Zwei neue U-Bahn-Fahrzeuge werden bereits ersten Funktionstests unterzogen. Bis 2022 liefert die Siemens AG der VAG insgesamt 34 neue U-Bahnen des Typs G1. Die Bahnen ersetzen Altfahrzeuge und dienen der Verstärkung der Flotte. Insgesamt investiert die VAG in die 34 Fahrzeuge 263,2 Millionen Euro, von denen 54,2 Millionen durch staatliche Zuschüsse gedeckt sind.
Um sich für die Anforderungen der nächsten Jahre zu rüsten, hat die VAG zudem zwölf neue Straßenbahnen ausgeschrieben – mit einer Option auf bis zu 75 weitere für die Erweiterung des Netzes in Richtung Herzogenaurach (Stadt-Umland-Bahn) und zur Brunecker Straße. Während Straßenbahn und U-Bahn schon lange elektrisch unterwegs sind, wurde der Bus in Nürnberg erstmals 2018 zum E-Mobil. An-fang des Jahres nahm die VAG ihren ersten eigenen E-Bus in Betrieb und testet ihn seither auf allen Linien auf Herz und Nieren. In 2019 hat die VAG bereits zwei weitere E-Busse bestellt. Weitere Bestellungen hängen von einer Förderung ab.
Digitale Informationsangebote erleichtern die Nutzung von Bussen und Bahnen. Seit Anfang 2018 stellen VAG und Freistaat Bayern auch kostenloses WLAN zur Verfügung – in allen Bussen der VAG, in 30 Bussen privater Busunternehmer, an 14 Haltestellen an der Oberfläche und an den fünf U-Bahnhöfen Flughafen, Hauptbahnhof, Messe, Lorenzkirche und Scharfreiterring. Aktuell neu dazugekommen sind: Plärrer, Wöhrder Wiese und Maximilianstraße. Rund 500.000 Nutzer pro Monat zählte die VAG 2018.
eTicket eingeführt – Trend zum Abo hält an
Seit Sommer erhalten Abokunden das neue eTicket im Chipkartenformat, das viele Vorteile bietet: Es passt in jede Geld-börse, ist handlicher und robuster als die frühere Papierversion, kann bei Verlust oder Diebstahl gesperrt werden und ist fälschungssicher. Bis Ende Mai wurden bereits 65.000 eTickets ausgegeben. Im Herbst werden alle Bestandskun-den das eTicket haben.
Immer mehr Kunden binden sich längerfristig an den ÖPNV. „Das Kaufverhalten der Kunden hat sich den tariflichen Veränderungen angepasst. Wir haben mehr Kunden, die sich binden“, fasste Hasler die Absatzentwicklung des vergange-nen Jahres zusammen. „Bis Jahresende rechnen wird damit, den 100.000 Abokunden begrüßen zu können.“ Am stärksten zugelegt hat das FirmenAbo mit einem Plus von 10,8 Pro-zent. Verträge bestehen mit 92 größeren Arbeitgebern sowie durch das sogenannte „Abo ab 5” auch mit 87 kleineren Unternehmen. Das preislich reduzierte 9-Uhr-JahresAbo in Nürnberg und Fürth verzeichnete ein Plus von 8,0 Prozent und hat nun über 20.000 Abonnenten. Auch die Einzelfahrkarte legte zu. Dabei nutzen die Kunden zunehmend die Sparmöglichkeit beim Onlinekauf. Inzwischen wird jeder fünfte Einzelfahrschein per Smartphone gekauft.