VAG setzt ganz auf eMobilität: Busbetriebshof Schweinau wächst, wird um- und ausgebaut
Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft investiert weiterhin kräftig in die eMobilität ihres Busbetriebes: Abgesehen von 46 weiteren eBussen, die bereits bestellt sind, wird die VAG bis voraussichtlich Ende 2024 ihren Busbetriebshof im Stadtteil Schweinau erheblich um- und ausbauen, um für die künftigen Anforderungen gerüstet zu sein. Ziel der VAG ist es, ihre komplette Busflotte zu dekarbonisieren, also auf eAntrieb umzustellen und so einen Beitrag zur Energiewende im Verkehrssektor zu leisten. Diese geht Hand in Hand mit einer Verkehrswende durch den weiteren Ausbau des ÖPNV und Vorrang für den ÖPNV. Die Ausbaupläne werden dadurch möglich, dass die VAG das an den Betriebshof angrenzende Grundstück eines Unternehmens kaufen konnte.
„Mit jeder Lieferung von zusätzlichen eBussen benötigen wir auch zusätzliche Lademöglichkeiten, da jeder eBus sobald er auf dem Betriebsgelände abgestellt wird, an einen Ladepunkt angesteckt werden muss. Nur so kann ein energiewirtschaftlich optimaler Ladeprozess und eine ständige Verfügbarkeit der eBus-Flotte sichergestellt werden“, stellt Michael Sievers, Geschäftsbereichsleiter Werkstatt Bus fest. „Wir werden bis Anfang der 2030er Jahre den gesamten Busbetrieb elektrifizieren und das Angebot zudem ausbauen. Dazu brauchen wir auch mehr Fahrzeuge.“
Ausgangslage
Der Busbetriebshof der VAG stammt aus den 1980er Jahren. Er besteht aus der Buswerkstatt, die mit dem eBus-Port zwischen Amberger Straße und Jaeckelstraße liegt. Die große Abstellhalle für die VAG-Busse befindet sich gegenüber, ebenfalls an der Jaeckel- und Robert-Bosch-Straße. Hier gibt es neben den Abstellplätzen die Betriebswerkstatt, deren Mitarbeiter die Busse aktuell noch mit Diesel oder Erdgas betanken, kleinere Reparaturarbeiten durchführen und die Busse für den nächsten Linieneinsatz vorbereiten und disponieren. Über der Betriebswerkstatt sind Büros und Aufenthaltsräume des Fahrdienstes. An dieser Einteilung wird sich grundsätzlich nichts ändern.
Die große Herausforderung wird die Umrüstung der Abstellhalle, die bei laufendem Betrieb erfolgen muss. Hier müssen abschnittsweise nach und nach Ladepunkte installiert werden. Je nach Anzahl der Solo- und Gelenkbusse finden mehr oder weniger Fahrzeuge in der Abstellhalle Platz. Nach aktuellen Überlegungen 171, nämlich 72 Solo- und 99 Gelenkbusse. Außerdem wird die Halle unter dem Aspekt Brandschutz ertüchtigt. Zudem wird die Halle durch ein großes Vordach im Innenhof verlängert, um hier Platz für zusätzlich 24 Busse zu schaffen. Das neue Vordach soll begrünt und mit Photovoltaikelementen bestückt werden. Als erstes erfolgt der Bau einer 20kV-Trafostation in der Robert-Bosch-Straße, um die Versorgung mit elektrischer Energie sicher zu stellen. Die 20kV-Station wird zugunsten des Schallschutzes komplett ummantelt und die Fassade begrünt.
Alleine für den Um- und Ausbau der bestehenden Abstellhalle wird die VAG über fünf Millionen Euro investieren. Wie hoch die Zuschüsse ausfallen, ist noch offen; die VAG hofft aber auf eine Förderung aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes über die Regierung von Mittelfranken. Die Um- und Ausbauarbeiten starten im Laufe des Sommers 2022 und werden voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen.
Grundstück für Ausbau erworben
Um mit Blick auf die Verkehrswende für den Ausbau der eBus-Flotte am Standort Schweinau gerüstet zu sein, hat die VAG ein Nachbargrundstück direkt neben ihrem Betriebshof erworben. Zur Finanzierung des Grundstückserwerbs neben dem Busbetriebshof hat die VAG ihr altes Werkstattgelände an der Nopitsch- und Amberger Straße zur Wohnbebauung verkauft. Der Abbruch der Gebäude der Firma Schulte und Schmidt erfolgt bereits. Parallel dazu läuft die Grobplanung für den Ausbau des Standortes.
eBus-Flotte wird wachsen
Aktuell hat die VAG aus insgesamt drei Bestellungen 46 eBusse von Solaris und MAN im Betrieb. Für die Jahre 2022 und 2023 hat sie insgesamt weitere 16 Solo- und 30 Gelenkbusse bei Mercedes-Benz geordert. Für die Busbestellungen 2024 / 2025 ist ein bereits Förderantrag über 56 zusätzliche eBusse gestellt.