U3-Neubau im Südwesten: VAG und Siemens bereiten neuen Streckenabschnitt für Fahrgastbetrieb vor
Seit Herbst 2014 erweitert das U-Bahn-Bauamt der Stadt Nürnberg den Südwestast der U-Bahn-Linie U3 (aktuell Gustav-Adolf-Straße – Nordwestring) ab dem Bahnhof Gustav-Adolf-Straße zum neuen U-Bahnhof, Großreuth bei Schweinau. Die Ausbauarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen: die Schienen liegen, die Stromschiene ist montiert, Linienleiter und Bahnsteigüberwachungssystem für den automatischen U-Bahn-Betrieb sind installiert; damit hat das städtische U-Bahn-Bauamt – als Eigentümerin der Nürnberger U-Bahn – seinen Teil der Arbeiten abgeschlossen. So wurden zwei eingleisige Tunnel mit einer Länge von je rund 650 Metern sowie der U-Bahnhof, mit Betriebsräumen, mit einer Länge von etwa 240 Metern errichtet. Außerdem eine kombinierte Abstell- und Wendeanlage in Richtung Gebersdorf, die ebenfalls zirka 240 Meter lang ist. Das U-Bahn-Bauamt hat die Strecke vor kurzem an die VAG, als Betreiberin der Nürnberger U-Bahn, und Siemens Mobility übergeben.
Vorbereitungen für den Fahrgastbetrieb
Gemeinsam führen die zuständigen VAG-Facheinheiten und Siemens Mobilitiy nun die erforderlichen Tests durch, damit die Strecke voraussichtlich bis Ende 2020 für den Fahrgastbetrieb freigegeben werden kann. So finden auf der Neubaustrecke derzeit sogenannte Haltepunktfahrten statt. Das bedeutet, dass die Züge auf dem neuen Streckenabschnitt immer wieder hin- und herfahren. Damit können VAG und Siemens prüfen, ob die Ende vergangenen Jahres aufgespielten Fahrzeugdaten – vergleichbar mit einem Streckenatlas – eventuell noch nachjustiert werden müssen. Bis Ende März finden dann weitere Funktions- und Betriebstestfahrten seitens Siemens statt. So lange, bis Züge und Strecke in jeder Situation perfekt aufeinander abgestimmt sind. Im Anschluss daran, ab Frühjahr, führt die VAG Testfahrten und Abnahmeprüfungen durch, danach geht es mit dem Erprobungsbetrieb weiter. Diese Fahrten und Prüfungen sind notwendig, um die Funktionalität der Strecke – unter anderem für die Technische Aufsichtsbehörde – nachzuweisen und seitens VAG die betrieblichen Anforderungen zu testen. Derzeit liegen die Abnahmen und Testfahrten gut im Plan, sodass die Züge der U-Bahn-Linie U3 gegen Jahresende wieder ein Stück weiter durch den Untergrund düsen können.